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Zeit zu gewinnen und Zeit zu verlieren ist unmöglich. Ulrich H. Rose vom 30.11.2008. (108 + 86)

Warum ist es unmöglich Zeit zu gewinnen oder zu verlieren?

In dem Moment, wo ich diese Behauptung aufstelle (Zeit zu gewinnen oder zu verlieren), in diesem Moment bin ich an einem Zeitpunkt = Moment angelangt, der eine Folge der vorangegangenen Zeitpunkte/Momente ist. Jeder dieser „vorangegangenen Zeitpunkte/Momente“ war mal ein derzeitiger Moment – wie jetzt dieser Momente – in dieser Sekunde.

Wer jeden einzelnen Moment als den einzig möglichen begreift, den man im gegenwärtigen Leben zu Verfügung hat, (d.h. auch alle vergangenen Momente waren mal gegenwärtig), der beginnt zu verstehen, der versteht, dass jeder gelebte Moment einzigartig ist und in der Aneinanderreihung der Momente fortwährend einzigartig ist und somit nicht als gewonnen oder verloren eingestuft werden kann.

Einfacher: Es gibt keinen einzigen Moment (= Zeit), der verloren ist, da man ihn (den Moment) ja sicher hat – für den jetzigen Moment – und alle folgenden Momente. Also kann ich auch keine Zeit aus den folgenden Momenten gewinnen – die erst kommen werden – da diese ja auch (nur) sind – im jeweiligen, andauernden Moment. Ob das jetzt einfacher erklärt war, ich hoffe es!

Was bezahlen die Menschen für diesen Trugschluss Zeit zu gewinnen oder zu verlieren?

Sie leben nicht in der Zeit – in dem Moment – und sind immer am Suchen nach gewonnener, oder am Jammern nach verlorener Zeit.

Dass diese, sich in der Zeit verlierenden Menschen, nicht im JETZT – nicht den Moment leben, sondern in der Vergangenheit, zeigt sich in „hätte-Sätzen„, wie „… dann hätte ich …“, oder dass sie in der Zukunft leben mit „würde-Sätzen„, wie „…wenn, dann würde ich …“

Dadurch geht die Qualität der Zeit = die Zeitqualität (ZQ) für diese Menschen verloren, sie vergessen/übersehen den Moment zu leben.
Siehe an diesem PunktDie Bewusstseinsebenen. Dort zeige ich auf, dass sich Bewusstsein und Zeit beide kaum voneinander unterscheiden, da sie „Vollkommene Begriffe“ sind.

Zeitqualität entsteht, wenn der gegenwärtige Zeitpunkt (GZP) als der einzig mögliche Zeitpunkt begriffen wird, der gelebt werden kann.


Leben = Im JETZT leben = Zeitpunkt für Zeitpunkt (Moment für Moment) aneinandergereiht im JETZT zu erleben.

Nicht-Leben = In der Vergangenheit oder in der Zukunft leben wollen.
D.h., nicht wirklich da sein, nicht wirklich bei sich sein – da woanders – in der Vergangenheit oder in der Zukunft.
Oder sich in Fremdem und Fremden verlieren, sich Materiellem hingeben, an Götter und sonstiges glauben, d. h. auch, nicht bei sich sein. Siehe dazu „Der Glaube ist das allergrößte Problem der Menschen

Ulrich H. Rose vom 30.11.2008 + 27 + 28 + 29.12.2008


Siehe auch die Nr. 109 „Wer versucht Zeit zu gewinnen, der …



Es gibt von Mário Raúl de Morais Andrade ein Gedicht mit dem Titel „Meine Seele hat es nicht eilig“, welches ich wunderbar finde.
Mário Raúl de Morais Andrade war ein brasilianischer Schriftsteller und Musikforscher. Er ist von überragender Bedeutung für die brasilianische Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts. Geboren: 9. Oktober 1893, São Paulo, São Paulo, Brasilien. Gestorben: 25. Februar 1945, São Paulo, São Paulo, Brasilien

Da meine Seele schon seit über 20 Jahren in der Ewigkeit eingetaucht ist habe ich sein Gedicht Ende August 2018 mit meinen Empfindungen verknüpft. Dabei entstand:

Meine Seele hat es nicht eilig von Ulrich H. Rose:


Die Zeit kommt aus der Zukunft … (86)






Siehe auch „Meine Erkenntnis zur Zeit vom 25.12.2004

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